Sie leiden an O- oder X-Beinen?
Häufig bestehen Beschwerden ohne vorangegangenes Trauma im Bereich des inneren Anteil des Kniegelenks.
Eine Ursache dafür ist die Achsenfehlstellung des Beins, am häufigsten eine O-Beinstellung (Varus).
Bei einer geraden Beinachse verläuft die Verbindungslinie zwischen Zentrum des Oberschenkelkopfes und Mitte des oberen Sprunggelenks annähernd mittig durch das Kniegelenk. Dadurch wird die axiale Belastung auf das Kniegelenk gleichmässig verteilt.
Dies führt langfristig zu einer vermehrten Abnützung des überlasteten Bereichs. Dadurch kann es zu Knorpel-, Meniskusschäden sowie Knochenmarködemen (Bone bruise) kommen.
O-Beinstellung (Varus)
Bei O-Beinstellung (Varus) weicht diese Linie nach innen ab und führt daher zu einer vermehrten Belastung des inneren Gelenkanteils.
X-Beinstellung (Valgus)
Bei X-Beinstellung (Valgus) kommt es dagegen zu einer vermehrten Belastung des äusseren Anteil des Kniegelenks.
DIAGNOSTIK
„Das MRT zeigt sowohl Schädigungen von Meniskus und Knorpel als auch etwaige Überlastungsreaktionen im Knochen. Eine Röntgen-Ganzbeinaufnahme bildet die gesamte Beinachse ab, auf der das Ausmass der Achsenfehlstellung ausgemessen werden kann.“
- Dr. Lukas Brandner, Gründer Sportmedic und Kniespezialist
Therapie
Geringgradig ausgeprägte Achsenfehlstellungen werden konservativ behandelt:
- Beinachsentraining
- Eventuell Einlagenversorgung
Höhergradige Fehlstellungen können bei anhaltenden Beschwerden operativ ausgeglichen werden. Dies kann sowohl an Ober- als auch am Unterschenkel durchgeführt werden.
Dadurch kann sowohl der Schmerz deutlich reduziert oder behoben, als auch die weitere Abnützung deutlich verlangsamt werden.
open wedge: Einschneiden des Knochens und Aufklappen bis zum Erreichen der anatomischen Achse-Stabilisation mit Platte und Schrauben.
closed wedge: keilförmiges Einschneiden des Knochens, Entnahme des Knochenkeils-Zuklappen des keilförmigen Defekts-Stabilisation mit Platte und Schrauben
Am häufigsten wird bei Varussfehlstellung die valgisierende Umstellungsosteotomie des oberen Schienbeins (Tibia) durchgeführt.
HTO (High Tibia Osteotomie)
Ziel ist, durch Aufklappen der Schienbeins innenseitig aus einer O-Beinstellung eine gerade Beinachse zu erreichen. Hierbei wird das Schienbein (Tibia) knapp unter dem Knie in einer definierten Ebene innenseitig eingeschnitten.
Postoperativ ist keine Ruhigstellung erforderlich. Stützkrücken werden für durchschnittlich 4 Wochen benötigt.
Nach Ausheilen kann die Platte entfernt werden.
Operationstechnik
In dieser Ebene wird der Knochen schrittweise aufgeklappt, bis eine gerade Beinachse erreicht ist.
In der präoperativen Planung wird dies genau ausgemessen.
Bei einer höhergradigen Fehlstellung wird der entstehende Spalt mit Knochenmaterial vom Beckenkamm (Spongiosaplastik) oder Fremdknochen aufgefüllt.
Nach Erreichen der anatomischen Achse wird die Osteotomie mit einer Platte und Schrauben stabilisiert.
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